Der Konflikt führe zur Spaltung des Landes, schade den Menschen und ziehe auch die Nachbarstaaten in Mitleidenschaft, was „brandgefährlich“ sei.
„Äthiopien und seine Nachbarländer hatten dieses Jahr bereits schwer mit Überschwemmungen, Heuschrecken und Covid-19 zu kämpfen. Der bewaffnete Konflikt in der Region Tigray kommt jetzt noch dazu“, sagte Außenminister Heiko Maas (SPD) einer Mitteilung zufolge.
Die humanitäre Hilfe werde daher um fünf Millionen Euro aufgestockt. Das Geld solle den Helfern vor Ort zur Verfügung gestellt werden, „um Menschen, die ihre Häuser verloren haben oder vor den Kämpfen auf der Flucht sind, zu versorgen“. Damit hat Berlin nach Angaben des Außenministeriums in diesem Jahr Äthiopien mit mehr als 30 Millionen Euro für humanitäre Hilfe unterstützt.
Die äthiopischen Behörden hatten nach Monaten der Spannungen zwischen Addis Abeba und der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) jüngst einen Militäreinsatz gegen die Rebellengruppe und Regierungspartei von Tigray eingeleitet. Dort wurde zudem für sechs Monate der Ausnahmezustand verhängt.
Die TPLF und viele Menschen in Tigray fühlen sich von der Zentralregierung nicht vertreten und wünschen sich größere Autonomie. Unter Äthiopiens Premierminister Abiy Ahmed verzeichnet man einen Anstieg der ethnischen Spannungen im Land.
„Um den Konflikt zu lösen, braucht es einen politischen Prozess, der mit Deeskalation und Dialog beginnt und den Reformkurs von Premier Abiy fortsetzt“, sagte Maas. „Die Konfliktparteien haben Vermittlungsangebote erhalten, sie müssen jetzt angenommen werden.“
Nach Informationen des Außenministeriums waren bereits vor dem Konfliktbeginn fast 20 Millionen Bürger auf humanitäre Hilfe angewiesen.
sputniknews
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