"Lockdown ist eine Form von Resignation"

  18 März 2021    Gelesen: 679
"Lockdown ist eine Form von Resignation"

Ein Jahr nach Beginn des ersten Lockdowns fordert die FDP-Politikerin Ria Schröder einen "Jugendgipfel" und sagt: Es darf kein Unterricht mehr ausfallen. Der Lockdown sei wiederum keine echte Maßnahme zur Pandemie-Bekämpfung, sondern eine Kapitulation vor dem Virus.

Ein Jahr nach der Fernsehansprache von Bundeskanzlerin Angela Merkel, in der sie die Bevölkerung mahnte, das Coronavirus ernst zu nehmen, sieht die ehemalige Vorsitzende Jungen Liberalen, Ria Schröder, keinen Fortschritt im Umgang mit der Pandemie. "Im letzten Jahr ist viel nicht passiert, was hätte passieren müssen", sagte Schröder im "ntv Frühstart". Gerade mit Blick auf Schulen, Wirtschaft und die Teststrategie der Bundesregierung sagte Schröder: "Ein Plan lässt sich da nicht erkennen."

Hinsichtlich einer möglichen Verlängerung des Lockdowns, die am kommenden Montag in einer weiteren Bund-Länder-Runde beschlossen werden könnte, sagte Schröder: "Ein Lockdown ist aus meiner Sicht keine Maßnahme, sondern eher eine Form von Resignation. Wir müssen da hinkommen, dass wir dieses Virus wirklich mit Maßnahmen bekämpfen und dürfen auch in den Schulen und Kitas keine Rückzieher mehr machen." Schröder betonte, dass ein Jahr nach Beginn der Pandemie kein Unterricht mehr ausfallen dürfe. Man müsse Unterricht "anders begreifen", denn die Pandemie habe gezeigt, dass digitaler Unterricht auch weiterhin zum Standard gehören werde.

Die FDP-Politikerin forderte, dass beim Thema digitale Bildung von jungen Menschen auch die "digitale Ethik" stärker in den Fokus genommen werde müsse - als Beispiele nannte sie das Verständnis für Algorithmen und den Umgang mit Künstlicher Intelligenz. "Das sind Dinge, die in der Zukunft für Kinder und Jugendliche eine ganz große Rolle spielen werden und die heute leider noch gar nicht in den Schulen besprochen werden."

Jugendgipfel soll Probleme aufarbeiten

Mit Blick auf die akuten Probleme von Schülerinnen und Schülern, Studierenden und Azubis in der Corona-Krise sagte Schröder: "Ich würde mir wünschen, dass es eine Art Jugendgipfel gibt, wo man sich einfach mal anschaut: Was ist da versäumt worden, was können wir in Zukunft machen?" Es müsse darüber gesprochen werden, wer finanziell in der Pandemie zurückgeworfen wurde und welche "individuellen Angebote" man den jungen Menschen nun machen könne. "Die dürfen nicht weiter ignoriert werden."

Schröder sagte, sie würde sich auch nach dem vorläufigen Impfstopp mit Astrazeneca impfen lassen. "Sofort. Ich sehe nach wie vor, dass das Risiko einer Infektion und auch das Risiko von langfristigen Schäden wesentlich höher ist als die Gefahr, die möglicherweise von dem Impfstoff ausgeht. Da würde ich sofort meinen Arm frei machen", sagte die Politikerin, die im Interview auch Ambitionen auf eine Bundestagskandidatur äußerte. 

Die Bilder aus Israel, auf denen zu sehen ist, wie junge (geimpfte) Menschen fröhlich feiern und auf den Tischen tanzen, bezeichnete Schröder als "wunderbar". "Ich freue mich unheimlich für die Menschen vor Ort", so die 29-Jährige. "Es zeigt auch, dass es geht mit einer klaren Impfstrategie schneller zu impfen. Das ist das, was wir seit Wochen sagen: Es muss schneller geimpft werden."

Quelle: ntv.de, psa


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