Intaktes Knochenmark nach Immuntherapie

  30 Auqust 2016    Gelesen: 724
Intaktes Knochenmark nach Immuntherapie
Bestrahlungen und Chemotherapien sind für Leukämiepatienten vor einer Knochenmarkspende äußerst belastend. Ziel ist die restlose Beseitigung des körpereigenen Immunsystems. Nun haben Forscher der Stanford-Universität eine schonende Alternative gefunden.
Für Patienten, die mit einer Knochenmarkspende behandelt werden, könnte künftig die belastende, ja mitunter gefährliche Bestrahlung und Chemotherapie zur restlosen Beseitigung der eigenen Stammzellen komplett entfallen. Die Voraussetzungen dafür haben Stammzellforscher um Irving Weissman von der Stanford-Universität mit der Entwicklung einer kombinierten Immuntherapie geschaffen.

Statt die defekten Stammzellen zu vergiften wie bisher, werden die krankmachenden Zellen, die sich in den Reservoiren des blutbildenden Systems verbergen, mit einem biochemischen Cocktail aus einem Antikörper attackiert, der sich gegen das Oberflächenprotein c-kit richtet, sowie einem biologischen Wirkstoff gegen das zweite Oberflächenprotein CD47.

Die neue Saat für das Knochenmark

Mit diesem Doppelpack sind in Therapieversuchen an Mäusen die blutbildenden Krebsstammzellen vollständig von anderen Immunzellen im Blut, den Makrophagen, entfernt worden. Wie Weissmans Team in der Zeitschrift „Science Translational Medicine“ berichtet, hat man zudem das Blut des Spendertieres von Immunzellen befreit, so dass lediglich die transplantierten Stammzellen übertragen und erfolgreich als „Saat“ für das neue blutbildende System genutzt werden konnten.

Ein neuer Bluttest aus Singapur soll zeigen, ob eine Chemotherapie anschlägt
Die Hoffnung bestehe, so die Forscher, dass auf die Weise die Sterberate bei Transplantationen von derzeit zwanzig Prozent auf null gedrückt werden könne. Das Immuntherapie-Verfahren soll zudem für die Behandlung von Autoimmunkrankheiten wie Lupus, Jugend-Diabetes und multiple Sklerose, für Organtransplantationen sowie für Erbkrankheiten und verschiedene Krebsarten getestet werden.


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