Nach Erdogan-Drohung: Vier deutsche Diplomaten am Istanbuler Flughafen festgehalten

  09 Dezember 2016    Gelesen: 528
Nach Erdogan-Drohung: Vier deutsche Diplomaten am Istanbuler Flughafen festgehalten
Vier deutsche Diplomaten haben aufgrund einer neuen Verfahrensweise am Flughafen Istanbul Atatürk gegenüber deutschen Diplomaten ihren Flug verpasst.
Vier deutsche Diplomaten haben aufgrund einer neuen Verfahrensweise am Flughafen Istanbul Atatürk gegenüber deutschen Diplomaten ihren Flug verpasst.

Nachdem die stellvertretende Parlamentssprecherin Aysenur Bahcekapili am vergangenen Montag auf dem Flughafen Köln von der Polizei angehalten worden war und diese sie über mehrere Stunden hinweg hatte warten lassen, hatte Erdogan am gestrigen Mittwoch damit gedroht, dass er „das auf die gleiche Weise handhaben muss“.

Wie nun bekannt wurde, haben vier deutsche Diplomaten aufgrund der neuen Vorgehensweise gegenüber deutschen Diplomaten gestern Abend ihr Flugzeug am Flughafen Istanbul Atatürk verpasst.

Deutsche Diplomaten, die in das Land einreisen oder dieses verlassen möchten, werden eine bestimmte Zeit am Flughafen warten gelassen. An der Passkontrolle angekommen, müssen sie wegen einer genauen, ausgiebigen Untersuchung der Reisedokumente bis zu zwei Stunden ausharren, wegen einer sich einer genauen Untersuchung warten und dürfen erst dann den Kontrollbereich verlassen. Wegen dieses Verfahrens haben nun türkischen Medienberichten zufolge vier Deutsche mit Diplomatenpass ihr Flugzeug verpasst.

Bahcekapili war in Köln nach eigenen Angaben die Handtasche abhandengekommen, in der sich auch ihr Reisepass befunden hatte. Die türkische Botschaft hatte ihr daraufhin ein provisorisches Reisedokument ausgestellt, das sie zur Rückreise in die Türkei berechtigen würde.

Am Montag sei sie jedoch auf dem Flughafen Köln von der Polizei angehalten worden. Diese habe ihr provisorisches Dokument nicht akzeptiert, sie über mehrere Stunden hinweg warten lassen und sogar eine Festnahme angedroht, da sie möglicherweise illegal nach Deutschland eingereist sei.

Noch am selben Tag bestellte das türkische Außenministerium den deutschen Botschafter Martin Erdmann im Zusammenhang mit dem Vorfall ein.

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