Getrieben werden die Preise vor allem durch die schwächere Landeswährung Pfund, die nach dem Anti-EU-Referendum der Briten vom Juni 2016 um etwa zwölf Prozent abgewertet hat. Dadurch werden Importe teurer, was die Lebenshaltungskosten nach oben treibt. Der schwedische Möbelkonzern Ikea kündigte zum Beispiel erst am Montag an, seine Preise auf der Insel wegen der Pfund-Schwäche um drei Prozent anzuheben.
Der stellvertretende Notenbankchef Dave Ramsden sieht ungeachtet der höheren Inflation keine Notwendigkeit für rasche Zinserhöhungen. So setze die wachsende Beschäftigung bislang keine Spirale aus höheren Löhnen und weiter steigenden Preisen in Gang, begründete er. Die BoE hatte zuletzt eine Zinserhöhung für die kommenden Monaten signalisiert. Sie hat ihren Leitzins im August 2016 nach dem Brexit-Schock auf das Rekordtief von 0,25 Prozent gesenkt und hält ihn seither auf diesem Niveau.
Höhere Zinsen können die Nachfrage nach Krediten und damit Konsum und Investitionen dämpfen, was die Teuerung drücken, aber auch die Konjunktur belasten könnte. "Ich sehe eine reale Gefahr, dass die Unternehmensinvestitionen aufgrund des Brexit-Prozesses und der sich daraus ergebenden Unsicherheiten schwächer ausfallen könnten", warnte Ramsden.
Quelle: n-tv.de
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