Raucher füllen Staatskassen auf

  12 Januar 2016    Gelesen: 716
Raucher füllen Staatskassen auf
In Deutschland wird wieder mehr geraucht. Zumindest lassen die Verkaufszahlen von Zigaretten das vermuten, denn 2015 wanderten zum ersten Mal seit fünf Jahren wieder mehr Schachteln über die Ladentheke als im vorherigen Jahr.
Die Deutschen Raucher haben 2015 erstmals seit 2011 wieder mehr Zigaretten gekauft. Die Menge versteuerter Zigaretten erhöhte sich um 2,2 Prozent oder 1,7 Milliarden Stück, teilte das statistische Bundesamt mit. Insgesamt wurden 81,3 Milliarden Zigaretten versteuert. 2014 wurde mit rund 79,5 Milliarden Zigaretten die geringste Menge seit der Wiedervereinigung verkauft.

Im Vergleich zu früheren Jahren ist der Zigaretten-Konsum im Land allerdings stark zurückgegangen. 1991 wurden zum Beispiel noch 146,5 Milliarden Zigaretten versteuert.

Den erneuten Anstieg beim Zigarettenverkauf ist für die Statistiker faktisch nicht zu erklären, aber er lässt die Kassen von Finanzminister Wolfgang Schäuble klingeln. Insgesamt brachte es der Regierung 25,6 Milliarden Euro ein. Das waren 1,3 Milliarden Euro mehr als im vergangenen Jahr.

Allein von Januar bis November zogen die Einnahmen aus der Tabaksteuer um fünf Prozent an und spülten 12,7 Milliarden Euro in die Staatskasse, wie aus dem aktuellen Monatsbericht des Finanzministeriums hervorgeht. Auch die Absätze von Pfeifen- und Wasserpfeifentabak legten 2015 um 27,5 Prozent zu.

Dagegen schrumpften die Einnahmen aus dem Verkauf von Zigarren und Zigarillos um 23,4 Prozent. "Der starke Rückgang ist auf eine seit dem 1. Januar 2015 geltende EU-Richtlinie bezüglich der Versteuerung von Eco-Zigarillos zurückzuführen", sagten die Statistiker. Das mache diese Produkte teurer, was den Rückgang beim Absatz erklären könnte. Die kontinuierliche Erhöhung der Tabaksteuer scheint die Zigaretten-Raucher dagegen weniger zu stören.


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