Darum hat Facebook wirklich die Gefühls-Emojis eingeführt

  29 Februar 2016    Gelesen: 1029
Darum hat Facebook wirklich die Gefühls-Emojis eingeführt
Es schien, als hätte Facebook endlich das ständige Betteln erhört: Jahrelang hatten User "Gefällt mir nicht"-Buttons für das soziale Netzwerk gefordert. Nun hat Facebook auf seine ganz eigene Art darauf geantwortet und die so genannten "Gefühls-Emojis" eingeführt.
Anstatt nur "Gefällt mir" zu sagen, können die User ab jetzt ihre Gefühle über eine Statusmeldung, ein Foto oder einen Link mit einer breiten Palette an Emojis ausdrücken: "Liebe", "Lachen", "wow", "traurig" und natürlich "Daumen hoch".

Was nach einem Geschenk an die User aussieht, ist aber - wie alles bei Facebook - eiskaltes Geschäftskalkül. Denn Facebook sammelt Daten - unsere Daten - und wird künftig fähig sein, diese Daten noch besser einzuordnen.

Das US-Magazin "Slate" widmete Facebook im Januar eine Titelgeschichte, die ergründete, wie der Konzern seinen Langzeiterfolg auf Daten aufbaut, die er von jedem User sammelt - und zwar vor allem anhand des "Gefällt mir"-Buttons. Dieser gibt Facebook die Möglichkeit, den Newsfeed so zu sortieren und personalisieren, dass der User möglichst das sieht, was er interessant findet.

Der Like-Knopf konnte dem Unternehmen aber zu wenig Auskunft geben, was den User wirklich bewegt - wie er dem Inhalt, den er "geliked" hat, tatsächlich gegenüber steht. Das ändert sich jetzt mit den neuen "Gefühls-Emojis".

Sammi Kruger, Produktmanager bei Facebook, schrieb in einem Blog: "Zurzeit ist es noch egal, ob euch etwas gefällt oder ihr "traurig" oder "wow" anklickt - wir gehen davon aus, dass ihr mehr von diesem Inhalt sehen wollt. Aber bald werden wir die Reaktionen abwägen, um den Newsfeed noch besser zu sortieren und allen Menschen das zu zeigen, was sie sehen wollen."

Laut Slate könnte das Facebook vor allem für Werbekunden noch attraktiver machen, da sie künftig sehr direktes Feedback bekommen, wie die User auf ihre Werbung reagieren.

Das könnte auch erklären, wieso sich Facebook nur auf eine kleine Palette an Gefühlen festgelegt hat - und dem User nicht sämtliche Emojis als Reaktion zur Verfügung stellt. Wie Slate mutmaßt, hilft eine geringe Zahl von Emojis dabei, die Daten der User besser kategorisieren und einordnen zu können.

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