Eris verursacht viele neue Covid-19-Fälle

  10 Auqust 2023    Gelesen: 1033
  Eris verursacht viele neue Covid-19-Fälle

Eine Variante von Sars-CoV-2 führt zu einem Anstieg von neuen Covid-19-Fällen. Der als EG.5 bezeichnete Erreger ist bereits in mehreren Ländern nachgewiesen worden. Doch wie gefährlich ist die auch als Eris-Variante bezeichnete Mutation wirklich?

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat die erstmals im Februar 2023 registrierte Covid-19-Mutation EG.5 als "interessante Variante" eingestuft. Die auch als Eris bezeichnete Mutation geht auf Omikron zurück. Sie wurde von der WHO bereits im Juli "unter Beobachtung" gestellt. Es gebe 7354 Meldungen, in denen die EG.5-Variante nachgewiesen worden sei, schreibt die Organisation in ihrem aktuellen Bericht. Der größte Teil davon, rund 30 Prozent, stammt aus China, gefolgt von den USA (18 Prozent), Südkorea (14 Prozent), Japan (11 Prozent) und Kanada (5 Prozent). Die Zahlen zeigten weltweit einen bemerkenswerten Anstieg der Fälle in der 29. Kalenderwoche im Vergleich zu den Daten der vier Wochen davor.

Auch in Europa wurden schon zahlreiche Fälle von EG.5 registriert. In Großbritannien beispielsweise kam es in den vergangenen sechs Wochen zu einem rasanten Anstieg von Covid-19-Erkrankungen. Dem "Daily Mirror" zufolge sollen bereits mehr als 800.000 Menschen an dem neuen Virusstamm EG.5 erkrankt sein. Jeder siebte Krankheitsfall im Land sei inzwischen auf den mutierten Erreger zurückzuführen.

Der starke Anstieg der Krankheitsfälle könnte dem Virologen Lawrence Young von der Warwick Medical School zufolge auf das schlechte Wetter und zahlreiche Kinobesuche, vermutlich um "Barbie" oder "Oppenheimer" zu sehen, zurückzuführen sein. "Die Gesamtinfektionsrate bleibt niedrig. Dennoch sind die Zahlen ein Weckruf, der betont, dass wir in Bezug auf Covid nicht selbstgefällig sein dürfen. Wir müssen das Auftreten von Varianten im Auge behalten und wachsam sein, während wir uns auf einen unvermeidlichen Anstieg der Infektionen im Herbst und Winter vorbereiten", so der "Daily Mirror", der aus einem MailOnline-Interview mit dem Virologen zitiert.

Weitere Meldungen zu einem Anstieg von Covid-19-Fällen kommen aus Mallorca. Bis 8. August seien auf der Ferieninsel 705 Fälle bekannt geworden, schreibt die "Mallorca Zeitung". Das seien mehr als doppelt so viele Fälle wie im Monat zuvor. Am 6. Juli wurden 329 Covid-19-Fälle registriert. Allerdings, so die Zeitung, würden seit geraumer Zeit nur noch die Infektionen von Personen gezählt, die zu Risikogruppen gehören. Die Dunkelziffer dürfte ein Vielfaches betragen. Von den 705 Erkrankten müssten 45 Menschen in einem Krankenhaus behandelt werden, drei davon lägen auf der Intensivstation.

Keine Veränderung für Schwere der Krankheit

"Es war von Anfang an klar, dass das Coronavirus bleibt und sich in die bereits vorhandenen Virus-Erkrankungen einreihen wird. Diese Variante ist ein Abkömmling von Omikron, über den sich die allgemeine Bevölkerung keine Gedanken machen muss. Lediglich für die Wissenschaft ist es wichtig zu verfolgen, wie sich das Coronavirus weiterentwickelt", ordnet der Mediziner Christoph Specht die derzeitige Lage im RTL/ntv-Gespräch ein. Bislang sehe er absolut keinen Hinweis darauf, dass die neue Eris-Variante als gefährlich einzustufen wäre.

Ganz ähnlich lautet die Risikobewertung der WHO: "Basierend auf den verfügbaren Beweisen wird das von EG.5 ausgehende Risiko für die öffentliche Gesundheit auf globaler Ebene als gering eingeschätzt". Gleichzeitig wird die Eris-Variante als Variante mit erhöhter Übertragbarkeit beschrieben. Trotz "Immun-Escape-Eigenschaften und Wachstumsvorteilen wurden bisher keine Veränderungen in der Schwere der Erkrankung gemeldet", fügte die WHO hinzu und ruft gleichzeitig die Länder dazu auf, ihre Covid-Daten miteinander zu teilen.

Quelle: ntv.de


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