„Das soll keine Entschuldigung sein, aber es ist Realität, dass die Verletzung, die ich hatte, eine Bremse für meine Karriere war – im Fußball wie auch im persönlichen Bereich. Ich habe seitdem viel verloren: Kontinuität zu haben, zu spielen und sich sicher zu fühlen“, sagte Jesé.
In der Folge bekam er immer weniger Chancen bei Real: „Es hat mich viel gekostet: Die Verletzung, die Entzündung danach, neun Monate der Heilung. Als ich zurückkehrte, bekam ich nicht genug Spielzeit. In der nächsten Saison spielte ich zunächst und saß dann auf der Bank. Es war monoton.“
Deshalb habe er die Entscheidung getroffen, Real Madrid zu verlassen: „Mein Vertrag lief noch ein Jahr. Ich bin nicht gegangen, weil ich es unbedingt wollte. Ich war sehr glücklich. Ich bin gegangen, weil ich mehr Kontinuität und jede Woche spielen wollte.“ Auch die Chance auf eine Nationalelf-Nominierung sei ein Grund gewesen.
Auf die Frage, wo er ohne die Verletzung stehen würde, meinte Jesé: „Ich habe darüber nachgedacht. Ich habe es nie gemocht, mich mit jemandem zu vergleichen, aber ich denke, ich wäre ein unangefochtener Startelf-Spieler bei Real Madrid. Dessen bin ich mir sicher.“ Auch heute hieße die Konkurrenz noch: Cristiano Ronaldo, Gareth Bale und Karim Benzema.
Auch wenn es im ersten Anlauf bei seinem Jugendverein nicht geklappt hat, sei er Real sehr dankbar, habe dort viel gelernt: „Disziplin, Demut, Charakter. Ich hatte die Möglichkeit, mit mehreren Trainern zu arbeiten und habe es sehr genossen, dort aufzuwachsen.“ Auch eine Rückkehr kann er sich vorstellen: „Man weiß nie, hoffentlich kehre ich eines Tages zurück.“
Die Realität heißt zunächst aber Las Palmas: Seit dem Ende des Winter-Transferfensters, wo sich der Kanaren-Klub mit Jesé und Alen Halilovic (20) namhaft verstärkte, wurden alle vier Ligaspiele verloren.
Jesé über das Spiel gegen Real: „Werde ich treffen? Hoffentlich.“
Jesé gibt sich diesbezüglich selbstkritisch: „Ich habe damit nicht gerechnet und fühle mich nicht gut. Wir haben viermal verloren und ich kein Tor geschossen. Die Dinge sind nicht so gelaufen, wie wir es wollten, aber ich fühle mich noch schlechter, weil das Team viele gute Chancen kreiert hat.“
Im heutigen Spiel gegen den Tabellenführer hofft er auf sein Debüttor für UD: „Werde ich treffen? Hoffentlich. In einigen Spielen habe ich es zuletzt ja nicht geschafft, hatte Pech vor dem Tor.“ Er würde jedoch nicht jubeln: „Ich stehe in Reals Schuld.“
Tags: