Es war ein grüner Umweltminister, der das Pfand auf ausgewählte Einweg-Getränkeverpackungen einführte. Weil der Mehrweganteil unter 72 Prozent gesunken war, verfügte Jürgen Trittin, dass von Anfang 2003 an für Einwegverpackungen 25 Cent Pfand fällig werden.
Ob es der Umwelt seitdem besser geht, weiß niemand genau. Fest steht allerdings, dass der Anteil von Einwegverpackungen seitdem weiter gestiegen ist.
Und fest steht auch, dass Verbraucher beim Getränkekauf immer öfter den Überblick verlieren: Flaschen aus Glas oder Plastik, rund oder eckig, in der Kiste oder im Sixpack - auf viele ist ein Pfand fällig, aber nicht auf alle. Und die Pfandhöhe kann ganz verschieden sein: 8 Cent, 15 Cent oder 25 Cent.
Flaschen inzwischen leichter
Ende der Neunziger noch schnitten Mehrwegflaschen bei der Ökobilanz besser ab als die oft leichteren Einwegflaschen, die im Schredder landen, wie eine Studie des des Umweltbundesamtes (UBA) ergeben hat.
Doch in der Branche hat sich viel getan. "Mit den Ergebnissen der Ökobilanz können Sie heute nicht mehr viel anfangen", sagt Benedikt Kauertz vom Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (Ifeu). Das Institut hat die Zahlen für das UBA berechnet.
"Die PET-Einwegflaschen sind im Durchschnitt leichter geworden und haben einen höheren Anteil an recyceltem Kunststoff", sagt Isabelle Schmidt von der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen, dem Lobbyverband der Branche.
Auch die Mehrwegindustrie wirbt mit Verbesserungen. Die Flaschen seien zum Teil leichter und könnten energiesparender gereinigt werden, heißt es von der Genossenschaft Deutscher Brunnen (GDB), die einheitliche Mehrwegflaschen für knapp 200 Abfüller zur Verfügung stellt - aus Glas und aus Kunststoff.
spiegel
Tags: