FDP legt zu, Grüne weiter vorn

  26 Mai 2021    Gelesen: 238
FDP legt zu, Grüne weiter vorn

Beim Kampf um den dritten Platz liegen die FDP mit 13 und die SPD mit 14 Prozent nahezu gleichauf. Die Grünen verlieren einen Prozentpunkt, stehen aber weiter vor der Union. Trotz Verlusten ist Baerbock in der Kanzlerfrage weiterhin vorn.

Grüne und SPD haben im aktuellen RTL/ntv-Trendbarometer gegenüber der Vorwoche jeweils einen Prozentpunkt verloren. Die FDP kann sich dagegen um zwei Punkte verbessern. Die Werte aller anderen Parteien bleiben unverändert.

Bei einer Bundestagswahl könnten die Parteien derzeit mit folgendem Ergebnis rechnen: Grüne 25 Prozent (Bundestagswahl 2017: 8,9 Prozent), CDU/CSU 24 Prozent (32,9), SPD 14 Prozent (20,5), FDP 13 Prozent (10,7), AfD 10 Prozent (12,6), Linke 6 Prozent (9,2). 8 Prozent würden sich für eine der sonstigen Parteien entscheiden (5,2). Die Zahl der Nichtwähler und Unentschlossenen entspricht mit unverändert 24 Prozent dem Anteil der Nichtwähler bei der Bundestagswahl 2017 (23,8).

Wenn jetzt schon gewählt würde, könnten die Grünen in absoluten Zahlen mit fast 500.000 Stimmen mehr rechnen als die Union. Nur knapp 500.000 Stimmen liegt auch die SPD noch vor der FDP. Im Vergleich zur Bundestagswahl 2017 würde die CDU/CSU momentan ungefähr vier Millionen Stimmen verlieren. Die SPD würde drei Millionen Stimmen verlieren - damit hätten die Sozialdemokraten seit 1998 zwei Drittel ihrer einstigen Wähler verloren. Die Grünen würden im Vergleich zu 2017 hingegen 7,6 Millionen, die FDP 1,1 Million Stimmen hinzugewinnen.

Heutige FDP-Anhänger kommen vor allem von der Union

Der Stimmenzuwachs der FDP kommt zum weitaus größten Teil von der Union: 39 Prozent derjenigen, die jetzt die Liberalen wählen wollen, haben im September 2017 CDU/CSU gewählt. Nur 33 Prozent der heutigen FDP-Anhänger haben sich auch 2017 schon für die Partei entschieden.

Die übrigen FDP-Neuzugänge haben zuletzt Grüne (6 Prozent), SPD (5 Prozent), AfD (4 Prozent) oder eine der sonstigen kleineren Parteien (2 Prozent) gewählt. 11 Prozent haben 2017 gar nicht gewählt oder sind Erstwähler.

Schwarz-Grün, grüne Ampel oder Schwarz-Rot-Gelb
Im neuen Bundestag würden die Grünen die stärkste Fraktion stellen: Sie würden 192 der insgesamt 711 Mandate erobern. Die Union wäre mit 188 Sitzen nur noch zweitstärkste Kraft im Parlament. Die übrigen Mandatsverteilung: SPD 108, FDP 100, Linke 46 und AfD 77 Sitze.

Damit wären derzeit drei Konstellationen zur Bildung einer Bundesregierung möglich: Grün-Schwarz (zusammen 380 Mandate), eine Ampel-Koalition aus Grünen, SPD und FDP (400 Mandate) und eine Koalition aus CDU/CSU, SPD und FDP (396 Mandate). Die derzeit regierende schwarz-rote Koalition käme zusammen auf 296 Sitze und wäre nicht mehr regierungsfähig - ebenso wenig wie ein grün-rot-rotes Linksbündnis (zusammen 346 Sitze).

Baerbock trotz Verlusten weiterhin vorn

Wenn die Deutschen ihre Kanzlerin oder ihren Kanzler direkt wählen könnten, würde die Kanzlerkandidatin der Grünen, Annalena Baerbock, trotz Verlusten weiterhin am besten abschneiden: 28 Prozent würden sich für sie entscheiden (minus 2 Prozentpunkte). 18 Prozent würden ihre Stimme dem CDU-Vorsitzenden Armin Laschet geben (unverändert), 14 Prozent würden SPD-Kanzlerkandidaten Olaf Scholz wählen (plus 1). 40 Prozent würden keinem der drei ihre Stimme geben. (Tatsächlich wird der Kanzler oder die Kanzlerin vom Deutschen Bundestag gewählt.)

Baerbock kann sich stärker auf die Unterstützung der eigenen Anhänger verlassen als ihre Konkurrenten von Union und SPD. Zwei Drittel (66 Prozent) der Grünen-Wähler von 2017 würden sich für Baerbock als Bundeskanzlerin entscheiden, wenn eine solche Direktwahl möglich wäre. Für Armin Laschet würden sich nur 31 Prozent der Unions-Wähler von 2017, für Olaf Scholz 38 Prozent der damaligen SPD-Wähler entscheiden.

Die Daten zu Partei- und Kanzlerpräferenzen wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der Mediengruppe RTL vom 18. bis 21. Mai 2021 erhoben. Datenbasis: 2004 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/-2,5 Prozentpunkte.

Quelle: ntv.de, hvo


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