Netanjahu prüft Hamas-Idee für Waffenruhe

  04 Juli 2024    Gelesen: 681
  Netanjahu prüft Hamas-Idee für Waffenruhe

Seit neun Monaten führt Israel schon Krieg gegen die Hamas - nun überdenkt die Regierung einen Vorschlag der Terrororganisation, in der es um eine Waffenruhe und die Freilassung der israelischen Geiseln geht. Die UN beziffern indes die Zahl der Vertriebenen im Gazastreifen.

Israel beschäftigt sich derzeit mit einem Vorschlag der radikalislamischen Terrororganisation Hamas zur Freilassung von Geiseln und zu einer Waffenruhe im Gazastreifen. Das geht aus einer Erklärung des israelischen Geheimdienstes Mossad hervor, die das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu veröffentlichte.

Die Hamas bestätigte in einer separaten Erklärung, dass der in Katar lebende Hamas-Führer Ismail Haniyeh mit Vermittlern in Katar und Ägypten über die Ideen der militanten Palästinensergruppe gesprochen habe. Ziel sei es, eine Einigung zur Beendigung des seit neun Monaten andauernden Krieges zu erzielen.

Vermittler, darunter Ägypten, Katar und die USA, bemühen sich seit Monaten um einen Waffenstillstand und die Freilassung der verbliebenen 120 Geiseln in Gaza. Die Hamas fordert ein Ende des Krieges und einen vollständigen israelischen Rückzug aus dem Gazastreifen, während Israel nur zu vorübergehenden Kampfpausen bereit ist.

Biden-Plan sieht Rückzug in zwei Phasen vor

Der Ende Mai von US-Präsident Joe Biden veröffentlichte Waffenstillstandsplan sieht die schrittweise Freilassung der israelischen Geiseln in Gaza und den Rückzug der israelischen Streitkräfte in zwei Phasen vor. In einer dritten Phase sollen palästinensische Gefangene freigelassen, der Gazastreifen wieder aufgebaut und die sterblichen Überreste der getöteten Geiseln zurückgeführt werden.

UN-Angaben zufolge sind seit Beginn des Kriegs zwischen Israel rund neun von zehn Menschen im Gazastreifen mindestens einmal vertrieben worden. Es werde von rund 1,9 Millionen Vertriebenen im Gazastreifen ausgegangen, sagte Andrea De Domenico vom UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten (OCHA) am Mittwoch. "Wir schätzen, dass neun von zehn Menschen im Gazastreifen seit Oktober mindestens einmal, wenn nicht bis zu zehnmal, (...) vertrieben wurden."

Als Reaktion auf das Hamas-Massaker am 7. Oktober mit Hunderten Toten geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Erklärtes Ziel der israelischen Regierung ist die Vernichtung der Hamas und die Befreiung der Geiseln.

Quelle: ntv.de, ghö/rts/AFP


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