30 Punkte für den “Man in Black“

  07 Mai 2016    Gelesen: 745
30 Punkte für den “Man in Black“
Ulli kommt mit seiner Slapstick-Nummer mal wieder weiter, "MC Flat Eric" flasht die Jury und Jana Pallaske hat die Berliner Mauer niedergetanzt. Viele aber hatten nur Augen für ihn - der Mann, der sich bettfein gemacht hat.
Jeder, der Augen im Kopf hat, offenbart es ihm: "Ulli, lass es bleiben!" Aber, hey, es ist Show Nummer 8, alles scheint auf einmal möglich, der Abend ist jung, die Beine zappelig, alles glänzt und funkelt und da ist er und schreitet auf die Tanzfläche und es passiert - nichts.

Ulli Potofski, der Archetyp des Un-Tänzers versucht sich mit seiner Kathrin an einem Rock `n` Roll zu "Blue Suede Shoes" von Elvis Presley, und weil das "alte Zirkuspferd" lieber tanzen lässt, als selbst zu tanzen, gibt’s einen flotten "Tanz-Dreier" mit Vadim, einem der bereits ausgeschiedenen Profitänzer. Wie vorausgeahnt verkommt der Tanzversuch zur Slapstick-Nummer und mutet so steif an, dass selbst Jorge, der ewige Lober vom Dienst, nur harsche Worte findet: "Ich mag dich als Person, wir trinken mal ein Bier zusammen, aber das war nicht gut!" Immerhin: Mit drei Punkten bricht Potofski den Negativ-Rekord, das gab es noch nie in der Geschichte von "Let`s Dance".

Was es auch noch nie gegeben hat, ist, wie freizügig die Jury in dieser Staffel die Zehnerkellen schwingt. 30 definitiv verdiente Punkte gibt es auch für "MC Flat Eric" Stehfest und "OMC Oana ". Die beiden tanzen einen so "stylischen" Hip-Hop zu "Men In Black", dass Motsi kein einziges Wort über Erics "MC-Hammer"-Hose verliert und stattdessen die starke Teamarbeit der beiden "Vollprofis" in den Himmel lobt.

Die Berliner Mauer niedergetanzt

Auch Miss Pallaske, die ihrem esoterischen Tief-in-mir-drin-Strudel gern Ausdruck verleiht, ist ein absoluter Teamplayer. Getreu dem "Around the world"- Motto der achten Show berichtet "die Frau aus einer anderen Galaxie" (Meis), wie sie, einst in der DDR, Lambada für die Freiheit und folglich die "Berliner Mauer niedergetanzt hat" (Hartwich). Mit Massimo interpretiert sie das brasilianische Karibik-Spektakel laut Motsi zu "hundert Prozent". "Du warst wie eine Schlange, das war total sexy."

Sexy, um nicht zu sagen à la bonne heure ist auch der Charleston, den Frau Swarovski, körperlich noch immer schwer gebeutelt, mit ihrem Tanzpartner Erich Klann aufs Parkett legt. Jorge, der sich, seinem Outfit nach zu urteilen, schon bettfertig gemacht hat, lobt vor allem die "Energie" des rippengeplagten Tanzmariechens.

Dass kurvige Frauen oft besser mit den Hüften wackeln können als extrem schlanke, beweist Sarah mit ihrem Bollywood-Tanz. Jorge, der Mann mit einer "Ferienwohnung in Bollywood" (Hartwich) findet ihre Hüftaktionen sehr authentisch und auch Motsi ist schwer begeistert von La Lombardis Barfußtanz.

Und ja, natürlich hat die dunkelhaarige Schönheit mehr Schmackes als eine fast zerbrechlich wirkende Alessandra Meyer-Wölden, aber dass die Schmuckdesignerin, die einen Merengue tanzt, bei Twitter wegen ihres neongrünen Fransenkleides als "wandelnder Textmarker" bezeichnet wird, ist dann doch etwas gemein. Aber auch Llambi ist von ihrer "deutsch unterkühlten Art" nur wenig angetan. "Du warst im Oberkörper nicht frei genug, mäkelt er mit seinem gewohnt nonchalanten Erzähl-mir-nix-Gesichtsausdruck und verzieht keine Miene. Wärmere Worte findet der Mann im Schlafanzug: "Ja, emm, die gesamdä Eindruggg als Show war aba gudd!"

"Ja, i bums di"

Weil nicht mehr so viele Tanzpaare dabei sind, muss man sich etwas einfallen lassen. Wie wäre es also mit einem Discofox-Marathon? Eric findet die Idee dufte, schließlich kann man "auf `ner Familienfeier den Omis schon mal ordentlich einheizen mit Discofox".

Und so tänzeln die Stars bei grauenvoller Ohrenkrebs-Discomusik gegeneinander an, um nach und nach von der Jury herausgewählt zu werden. Obwohl Ulli "Elvis" Potofski endlich einigermaßen abliefert, fliegt er als Erster aus dem Battle. So foxt es sich dahin. Es wird gehoppelt und sich gedreht, während Daniel Hartwich es vor allem ein Song ganz besonders angetan zu haben scheint: "Ja, i bums di, ja, i bums di, singt der Moderator in seiner ironischen Flapsigkeit "rund um die Uhr".

Das Battle gewinnen Glitzerfee Victoria und ihr Discofoxer, und obwohl das hagere Mädchen namens Meyer-Wölden noch einmal ihre schönsten Hüpfschritte präsentiert, hat sie gegen die Fanbase des Herrn Potofski keine Chance. In Folge 8 muss sie die Show verlassen. Doch auch der Verhoppel-Guru selbst macht sich so seine Gedanken. Wie kann es sein, dass er mit seinen vermurksten Stapfschrittchen jedes Mal eine Runde weiterkommt? "Wenn ich das Ding gewinne, war`s das mit Let`s Dance", prophezeit der Sportmoderator humorig. Betrachtet man die Chose aber einmal genauer, scheint das mittlerweile gar nicht mehr so abwegig.

Quelle: n-tv.de

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