Macron: Belarus sollte kein "Vasall" Moskaus sein

  27 Februar 2022    Gelesen: 543
  Macron: Belarus sollte kein "Vasall" Moskaus sein

Seit der russischen Invasion in der Ukraine dient Belarus den Truppen Moskaus als Aufmarschgebiet. Frankreichs Präsident Macron will das unterbinden und fordert Machthaber Lukaschenko auf, die russischen Einheiten auszuweisen. Gleichzeitig warnt er vor einer Stationierung russischer Atomwaffen im Land.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko davor gewarnt, Russland die Stationierung von Atomwaffen auf belarussischem Boden zu erlauben. Das teilte der Elysée-Palast nach einem Telefonat der beiden Staatsmänner am Samstag mit.

Wie es aus dem Elysée weiter hieß, forderte Macron Lukaschenko auf, so schnell wie möglich den Abzug der russischen Truppen von seinem Boden zu veranlassen. Belarus sollte kein Komplize Russlands bei dessen Krieg gegen die Ukraine sein, sagte Macron. Belarus - genau wie die Ukraine - dürfe nicht zu einem "Vasall" Russlands verkommen. Macron habe in dem Gespräch die "Brüderlichkeit zwischen dem belarussischen und dem ukrainischen Volk" betont, hieß es weiter. Die Belarussen "verdienen besseres", als "Vasallen" und "Komplizen" Russlands zu sein.

Russland hatte am Donnerstagmorgen einen Großangriff auf die Ukraine gestartet. Die Truppen marschierten auch vom Norden, aus Belarus kommend ein. Dort hatten sie nach Angaben aus Minsk und Moskau in den Wochen zuvor gemeinsame Militärübungen mit den belarussischen Streitkräften abgehalten.

Die Regierung in Minsk hatte bei Beginn des Einmarschs betont, erst kurz davor von Moskau über die Angriffspläne unterrichtet worden zu sein. Belarussische Streitkräfte seien an den Operationen nicht beteiligt, unterstrich Lukaschenko. Dennoch wurde auch Belarus Ziel von internationalen Sanktionen.

Heute wird in Belarus ein Referendum über eine Verfassungsänderung abgehalten, die Lukaschenko weitere Amtszeiten ermöglichen soll sowie eine künftige dauerhafte Stationierung russischer Truppen und Atomwaffen im Land.

Quelle: ntv.de, jpe/AFP


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