YPG und ihr perfider Terrorakt in Afrin

  14 März 2018    Gelesen: 1923
YPG und ihr perfider Terrorakt in Afrin

Ein türkischer Soldat wird während einer Haussicherung in einem Dorf im Distrikt Afrin getötet. Die perfide Taktik, Soldaten mit Sprengfallen oder weltweit geächteten Antipersonenminen zu töten, kann auch für Zivilisten tödlich enden, wenn sie nicht rechtzeitig entdeckt und gesichert werden.

Kahramanmaras / TP - Es ist gerade dunkel geworden, als in der Provinz Kahramanmaraş in einem Dorf ein Konvoi mit drei Fahrzeugen vor einem Haus stehen bleibt. Längst hat sich im Dorf herumgesprochen, wer gerade durch den Dorfplatz gefahren ist. Die Dorfbewohner von Çağlayancerit ahnen bereits, dass die unangekündigten Gäste keine gute Nachricht überbringen werden, die die Hausbewohner vor dem sie stehen, gleich hören.

Eine Frau schaut aus dem Türspalt heraus, vor dem hochrangige Soldaten und eine Soldatin stehen. Dann bricht sie unvermittelt zusammen. Die Tür kann von den Soldaten mit Mühe aufgedrückt werden, um die Frau vom Boden zu heben. In Sichtweite läuft ein älterer Herr auf das Haus zu, immer schneller, durch die Dorfbewohner hindurch, die ihm bereitwillig Platz machen. Dann lehnt er sich an eines der Fahrzeuge, das nur wenige Meter vor dem Haus steht. Er ist ausser Atem, sackt zusammen, versucht wieder aufzustehen, geht jedoch in die Knie.

Sofort eilen die älteren Dorfbewohner, helfen dem Mann aufzustehen, begleiten ihn bis ins Haus hinein. Dort betreut die Soldatin die Ehefrau des Mannes, die vor der Tür zusammen gebrochen war. Langsam kommt sie zu sich, stößt Wehklagen aus, immer und immer wieder. Freundinnen, Bekannte, Nachbarn und Verwandte strömen ins Haus, die Soldaten gehen leicht bei Seite. Noch ist kein Ton gefallen, nichts haben die Soldaten gesagt, nur die Soldatin versucht mit beruhigenden Worten die Frau zu sich zu bringen. 

Dann erwacht sie aus dem Automatismus ihrer Wehklagen, fragt einen der Soldaten der ihr am nächsten ist, ob er gelitten hat. Die Worte wollen ihm nicht aus dem Mund weichen, dann verneint er mit einem leichten Kopfschütteln. Hinter ihm richtet sich nun der Ehemann auf, stützt sich an der Schulter des Soldaten, streicht mit der anderen Hand sanft über den Nacken herunter, lässt den Arm dann fallen und setzt sich zur Frau aufs Sofa. Es ist eine karge Wohnung, zwei kleine Fenster an der Südfront, ein kleiner Holzofen in der Ecke, ein Farbfernseher der läuft, der Ton ist abgedreht. 

Verwandte und Nachbarn fragen die Soldaten was mit dem Sohn ist, ein anderer Soldat wendet sich zu ihnen und erklärt, er sei bei einem Einsatz zwischen A´zaz und Afrin Gefallen. Was passiert sei, wie es passiert sei, wollen die unzähligen Stimmen Wissen, doch dann durchdringt die Stimme des Ehemannes, gleichzeitig der Vater des Gefallenen den Raum: "Nicht wie ist wichtig, sondern weshalb. Weshalb ist er Gefallen" frägt der Vater einen der Soldaten. 

Der Soldat der vor ihm steht erklärt, er sei bei einer Hausabsicherung getötet worden, damit Zivilisten die Tage zuvor wegen der Gefechte aus dem Tal in die Hügel geflüchtet sind, wieder in ihre Häuser zurückkönnen. Der Vater hebt den Kopf hoch, streckt die Hand nach dem Soldaten die erwidert wird und erklärt, "Guter Junge. Er war immer sehr hilfsbereit zu anderen, nie hat er nein gesagt und zu jeder Stunde geholfen." Die Verwandtschaft nickt, die Nachbarn die im Flur stehen bezeugen es auch, während zwischendurch dem Gefallenen Gottes Gnaden und Barmherzigkeit zugesprochen wird. 

Es vergeht einige Zeit, bis die Soldaten und die Soldatin aus dem Haus gehen, umlagert von den Jüngeren der Dorfgemeinschaft. "Ich habe gehört, er sei durch eine Sprengfalle getötet worden, stimmt das?" ruft einer aus der Gruppe. "Ja, dann wirst du auch den Grund Wissen" sagt einer der Soldaten. "Ja" ruft er, "schließlich haben wir Telefonnummern ausgetauscht. Einer seiner Kameraden hat uns gerade angerufen und aufgeklärt. Diese Schweine, gottlosen Geschöpfe" fügt er hinzu. Der Soldat dreht sich um, steigt mit seinen Kameraden in das Fahrzeug ein, schaut aber wieder heraus und sagt: "den Koran hat er aber gerettet und viele Menschen auch, vergißt das bitte nicht." Dann schlägt er die Tür zu, gibt Anweisung zum losfahren.

Das ist keine fiktive Geschichte, sondern eine wahre Begebenheit die heute Abend im Dorf Çağlayancerit stattfand. Die Information erhielten wir aus erster Hand, weil zu dieser Zeit auch Besucher aus Deutschland im Dorf anwesend waren. Am 13. März bekam der 23-jährige Unterstabsoffizier Orhan Sürmen von der Infanterie-Brigade aus Kayseri den Auftrag, im Dorf Kefer Ceni, rund 6km. nordöstlich von Afrin, Häuser nach Waffen und Sprengstoff zu durchsuchen und die nachfolgenden Dorfbewohner, die Tage zuvor in die Hügel unweit des Dorfes geflüchtet waren, wieder sicher einzuquartieren.

Laut seinen Kameraden teilte sich die Brigade zu jeweils drei Mann auf, gingen durch die ersten Häuser im Dorf, wobei sie bei diesen nichts auffälliges entdeckten. Als Sürmen zusammen mit einem Kameraden das nächste Haus betrat, sah er auf dem Boden der Diele einen Koran inmitten von anderen herumliegenden Gegenständen liegen. 

Noch bevor er den Koran auf einen Board stellen konnte, die über seinem Kopf an der Wand hing, explodierte die Sprengfalle. Sein Kamerad wurde durch die Wucht aus dem Haus geschleudert und leicht verletzt. Nur wenige Meter vor ihm landete der Koran vor seinen Füßen. Sie war nicht befleckt mit Blut oder Schmutz, es gab keine Brandspuren am heiligen Buch, aber sein Kamerad Sümer lebte nicht mehr.

Leben tun heute die Dorfbewohner von Kefer Ceni sicher, weil ein 23-jähriger türkischer Soldat sein Leben opferte. Die Partei die ein Zündmechanismus unter einen Koran auf dem Boden platzierte, hoffte wohl, dass der Koran von einem türkischen Soldaten aufgehoben wird, weil das Buch für Muslime heilig ist und höher als die Füße stehen muss. Für die Partei war es aber wohl ethisch und moralisch gerechtfertigt, ein heiliges Buch zu missbrauchen, mit der Konsequenz, dass auch die Dorfbewohner dabei umkommen, denn auch sie waren Muslime. 

Die Partei die sich YPG nennt, unterscheidet sich in seinen Taten nicht im geringsten von der Terrormiliz IS. Auch die IS missbrauchte den Koran, um Menschenleben auszulöschen. Ob bewaffnet oder unbewaffnet, für diese Terroristen spielte es keine Rolle. Sie schickten oder schicken noch immer Kinder mit Sprengstoffgürteln und Waffen an die Front, damit sie dem Gegner fürchterliche Verluste zufügen. Die YPG setzt Kinder als sogenannter Kämpfer für die heilige Sache ein, damit sie auf Soldaten schießen, die ethisch und moralisch in einen Gewissenskonflikt geraten und dabei selbst in Gefahr geraten von diesen Kindern getötet zu werden.

Ein Konflikt ist schmutzig, so lange eine Partei sich nicht den international anerkannten ethischen oder moralischen Regeln verbunden fühlt. Heute hat man erneut erlebt, dass die YPG wie ihre Schwesterorganisation PKK die grundlegensten sozialen Standards der Welt auf den Kopf stellt. Sie werden damit keinen Sieg erringen oder sich einen Vorteil verschaffen. Sie werden nur als das in die Weltgeschichte eingehen, was sie sind: Terroristen.


Tags:


Newsticker