Zypries nimmt sich VW-Spitze vor

  13 Februar 2017    Gelesen: 691
Zypries nimmt sich VW-Spitze vor
Volkswagen gibt derzeit ein schlechtes Bild in der Öffentlichkeit ab. Das bemängelt auch Bundeswirtschaftsministerin Zypries. Und ein weiteres Thema lässt die VW-Führung derzeit in der Kritik stehen.
Im Zusammenhang mit dem Abgasskandal bei Volkswagen hat die neue Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries die Konzernspitze angegriffen. Mit Blick auf den Streit um die neuen Aussagen von Konzern-Patriarch Ferdinand Piëch sagte die SPD-Politikerin der "Bild"-Zeitung, VW biete "derzeit kein sehr gutes Erscheinungsbild" in der Öffentlichkeit. "Es wird höchste Zeit, dass alle Beteiligten sich zusammensetzen, um diesen Eindruck zu beheben", verlangte Zypries.

hr SPD-Parteifreund Hubertus Heil nannte die Millionen-Abfindung für die VW-Ethik-Beauftragte Christine Hohmann-Dennhardt ungehörig. "Es ist nicht in Ordnung und es entspricht nicht dem Gerechtigkeitsgefühl, wenn Leistung und Vergütung in diesem Land so auseinandergehen", sagte er dem Blatt.

Hohmann-Dennhardt bekommt nach nur einem Jahr Arbeit bei dem Wolfsburger Autokonzern laut Medienberichten eine Abfindung von 12 Millionen Euro. Die Juristin ist selbst Mitglied der Sozialdemokraten. Der niedersächsische SPD-Ministerpräsident Stephan Weil hatte die üppige Vergütung für Hohmann-Dennhardt in seiner Funktion als VW-Aufsichtsrat allerdings durchgewunken.

Übernahme von 2000 Zeitarbeitern?

Derweil kommt in den Streit bei VW um die Zukunft der Leih- oder Zeitarbeiter bei Volkswagen einem Pressebericht zufolge Bewegung. Es gebe eine Zusage des Automobilkonzerns, etwa 2000 Leiharbeiter einzustellen, berichtete das "Handelsblatt" unter Berufung auf informierte Kreise. Möglicherweise sei das Unternehmen noch zu weiteren Zugeständnissen bereit.

Ein VW-Sprecher wollte den Artikel nicht kommentieren. Er verwies auf einen Brief von VW-Markenchef Herbert Diess an die Belegschaft in der Mitarbeiterzeitung der Marke Volkswagen vom 10. Februar. Dort äußert Diess Bedauern, dass das Unternehmen "nicht wie gewohnt Leiharbeiter in großer Zahl an Bord nehmen" könne und verweist auf den begrenzten Spielraum durch die derzeitige wirtschaftliche Lage.

Wie die Zeitung weiter schreibt, pocht der Betriebsrat darauf, dass Leiharbeiter übernommen werden müssen, die schon drei Jahre im Unternehmen tätig sind. Das Management sei nur dazu bereit, wenn die Zahl der Stammbelegschaft entsprechend reduziert wird. Seit vergangener Woche lasse die Arbeitnehmerseite deshalb wesentliche Gespräche mit dem Konzern ruhen und drohe sogar mit dem Ende des im November vereinbarten Zukunftspaktes.

Quelle: n-tv.de

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