Italiens Kirchen ermöglichen legale Einreisewege

  17 Dezember 2015    Gelesen: 619
Italiens Kirchen ermöglichen legale Einreisewege
Kirchliche Organisationen in Italien ersparen 1.000 Flüchtlingen die gefährliche Route über das Mittelmeer. In anderen EU-Ländern sind ähnliche Programme geplant.
Kirchliche Organisationen in Italien ermöglichen mit einem neuen Projekt Flüchtlingen eine legale Einreise. Etwa 1.000 Menschen aus Afrika und dem Nahen Osten sollen mit ihrer Hilfe gefahrlos ins Land kommen, teilten die katholische Organisation Sant`Egidio und die italienische Gemeinschaft evangelischer Kirchen (FCEI) in Rom mit. Die italienische Regierung stellt die nötigen humanitären Visa aus.

Den Flüchtlingen soll damit die oft lebensgefährliche Fahrt über das Mittelmeer erspart werden. "Mit dem Programm unternehmen wir endlich etwas gegen diese sogenannten Todesreisen", sagte Marco Impagliazzo von Sant`Egidio. Fast 3.700 Menschen starben 2015 bei der Überfahrt oder gelten als vermisst.

Für das Projekt sollen zwei Büros in Marokko und im Libanon eröffnet werden, wo die Flüchtlinge mit Unterstützung von Hilfsorganisationen ausgewählt werden. Sie können dann legal per Flugzeug einreisen, erhalten in Italien Unterkunft und Hilfe.

Das Programm kostet etwa 1,2 Millionen Euro. Die ersten Flüchtlinge sollen Ende Januar nach Italien gebracht werden. Unterstützer loben es als beispielhaft für die EU, die bislang sehr zögerlich bei der Einrichtung legaler Einreisewege ist. Nach FCEI-Angaben planen evangelische Organisationen in anderen EU-Ländern ähnliche Programme.

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